In unserer Dauerausstellung lassen sich anhand der Exponate recht gut die verschiedenen Schritte der Mechanisierung der Getreideernte aufzeigen. Zu Beginn des Getreideanbaus wurden wenige und einfache Geräte in Handarbeit benutzt. Dazu zählten die Sense zum Schneiden der Halme, der Dreschflegel zum Ausdreschen der Körner und eine Schaufel zum Trennen der Spreu vom Getreide. Das sind auch die Grundtätigkeiten bei der Ernte, die im Verlauf der Zeit durch verschiedene Maschinen vereinfacht wurden.
Zum einen wurde das Dreschen mit Dreschmaschinen eingeführt. Die aufgeschnittenen Garben fielen in das Gerät, wo in einer engen Stelle zwischen einer eisernen Rundung und einer Walze mit Leisten die Körner aus den Ähren geschlagen wurden. Die Maschine wurde von einem Motor angetrieben. Die Trennung von Korn und Spreu konnte dann mit einer Windfege erfolgen. In diesem Gerät wurde Wind erzeugt, der die leichte Spreu fortblies und die schweren Körner durch einen Auslass, an dem ein Sack festgemacht werden konnte, abgab. Somit konnte auch dieser Schritt automatisiert werden.
Ein Gerät, das beide Schritte kombinierte war der Dreschkasten. Das Getreide wurde gedroschen und Korn und Spreu separiert. Aber auch das Mähen des Erntegutes wurde nicht mehr mit der Sense vorgenommen, sondern mit einem Mähbalken. Dieser war in einer sogenannten Loppmaschine verbaut und wurde von einem der Räder angetrieben, auf denen die Maschine lief. Die Garben mussten allerdings noch von Hand gebunden werden. Erst nach der Erfindung eines mechanischen Knoters wurden die Garben ebenfalls maschinell gebunden, weshalb die Maschine ‚Selbstbinder‘ genannt wurde.
Der Vollernter, der das Mähen, das Dreschen, das Trennen von Korn und Spreu und – wenn gewünscht – auch noch das Häckseln des Strohes quasi in einem Arbeitsgang erledigt, ist der Mähdrescher. Wofür der Mähdrescher nur einen Tag braucht, schafften fünf Landarbeiter nicht in einer Woche.