In der letzten Zeit wurde es zum Problem, dass die Schlepper immer größer, PS-stärker und vor allem schwerer wurden. Durch den Gewichtsdruck der Ackerfahrzeuge entstanden Verdichtungen, die das (Wurzel-) Wachstum behindern und die Luft- und Wasserbewegung im Boden negativ beeinflussen. Wie war das denn früher?

Seit dem Beginn der intensiveren Landwirtschaft brauchte man Zugtiere – insbesondere zur Bodenbearbeitung (und zum Transport der Ernte). Am üblichsten waren dafür die Pferde.

Wir betrachten und befühlen Modelle von einem Pferdehuf und verschiedenen Hufeisen mit ihren Unterschieden und Besonderheiten, wie z.B. Halterung vorn / Stollen / Nägel. Danach wird der Bodendruck von Pferdehufen überschlagen.

Bei einer Kutsche werden die Räder befühlt und ebenfalls der mögliche Bodendruck kalkuliert.

Durch die Einführung von Ackerschleppern veränderte sich die Situation. Die Pferde verdichteten den Boden nur unter ihren Hufen, die zufällig hier und da auftraten. Die Ackerschleppe hinterließen durchgehende Spuren. Auffällig ist, dass die Bereifung sehr unterschiedlich ausfiel: Es gab Eisenräder mit und ohne Stollen, Gittereisenräder, Vollgummireifen, Raupenlaufwerke und ab den 1930ern auch luftgefüllte Reifen. Im Museum findet man an den verschiedenen Exponaten die unterschiedlichen Bereifungen.

An einem Mc Cormick von 1927 findet man Eisenbereifung mit und ohne Stollen; ein Lanz Bulldog aus dem Jahr 1929 weist Vollgummi-reifen auf; später gebaute Schlepper sind mit Luftbereifung ausgestattet. Dazu befinden sich diverse Kettenraupen in der Ausstellung. All das wird betrachtet, befühlt und vermessen, um dann den Bodendruck berechnen zu können.

Im Hinblick auf den Bodendruck ist nicht nur das Gewicht und die Auflagenfläche zu bedenken, sondern auch der Feuchtegehalt der Böden. Nasse Böden verdichten leichter als trockene. Nach einem Regenschauer sollte daher mit der Bodenbearbeitung gewartet werden, bis der Boden wieder abgetrocknet ist. Einige Böden werden auch als ‚Mínutenböden‘ bezeichnet, weil der optimale Zeitraum für die Bodenbearbeitung sehr kurz ist.