Nur in wenigen Dörfern – und dann nur in sehr kleinen – lebten nur Landwirte. Dies ist damit zu erklären, dass jeder Landwirt – das ist die offizielle Bezeichnung für den Lehrberuf – Vorleistungen braucht, die er beispielsweise beim Schmied oder beim Landmaschinenhändler einkauft. Außerdem will er seine Produkte an Bäcker oder Schlachter verkaufen. War der Bauernhof größer und waren viele Kühe im Stall, arbeitete auch ein Melker, auch Schweizer genannt, auf dem Betrieb.

Bei gesundheitlichen Problemen kam der Tierarzt auf den Hof. Die Milch wurde an die Molkerei geliefert, wo die Meieristen daraus Butter, Käse und Joghurt machten. Tierwirt und Pferdewirt sind weitere Berufe im Bereich der Landwirtschaft.

Seit Traktoren in der Landwirtschaft genutzt werden, gibt es Landmaschinenmechaniker (heute Landmaschinenmechatroniker), die diese gegebenenfalls warten und reparieren. Stellmacher, die die pferdegezogenen Leiterwagen bauten, gibt es nicht mehr. Auch die Böttcher werden in der modernen Landwirtschaft nicht mehr gebraucht, denn die eingesetzten Eimer und Fässer sind nicht mehr aus Holz. Während nur für gute zwei Jahrzehnte auch Piloten mit ihren Agrarfliegern landwirtschaftliche Arbeiten ausführten, sind die Angestellten in der Buchführung aus den Büros der Betriebe nicht mehr wegzudenken. Kleinere Landwirtschaftsbetriebe, die von der Buchführungspflicht befreit sind, gibt es heute kaum noch.

Wer entdeckt noch andere, mit der Landwirtschaft verbundene Berufe, die durch typische Werkzeuge oder Maschinen im Museum präsentiert sind? Das zeigt zum einen wie vielfältig die Landwirtschaft ist, und zum anderen wie wichtig in den Dörfern eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Dorfbewohnern war.