Der Wallensteingraben ist ein Fließgewässer in Westmecklenburg. Er verbindet den Schweriner See mit Wismar und der Ostsee. Dies war nicht immer so, wie auch dieses Gewässer nicht immer ‚Wallensteingraben‘ genannt wurde. Ursprünglich war er ein Fluss ohne Verbindung mit dem Schweriner See, aber nur wenige Meter davon entfernt entspringend. Die Quelle trennte eine feste, wasserundurchdringliche geologische Formation. Weil die Menschen aber von einer Wasserstraße von Wismar bis in die Gegend von Lüneburg träumten, wurde eine Verbindung geschaffen. Der Wunsch nach einem – möglichst sicheren – Weg zwischen Wismar und Lüneburg beruhte darauf, dass in der Nähe von Lüneburg Salz abgebaut wurde. Wismar hingegen hatte eine Fischerflotte. Fische waren im Mittelalter wichtig, weil die Katholiken freitags (Freitag: Todestag Jesu Christi) kein Fleisch aßen. Also kauften fromme Katholiken jede Woche Fisch, der haltbar – gesalzen – sein sollte, da er über weite Strecken transportiert wurde. Es wurden zwar Arbeiten für den Bau eines Kanals zwischen Wismar und dem Schweriner See begonnen, aber bis heute nicht bis zum Ende verfolgt.
Dafür wurden am Lauf des Flusses Stevine etliche Mühlen gebaut, von denen aber keine mehr arbeitet. Lediglich einige großen Bauwerke ehemaliger Mühlen sind übrig, wie z.B. die alte Mühle in Moidentin, die ehemalige Papiermühle an der A20 oder die Alte Stadtmühle in Wismar gegenüber dem Bahnhof.
Wie man auf den Namen ‚Wallensteingraben‘ für den Fluss kam, ist unsicher. General Wallenstein, der etwa 2 Jahre Herzog von Mecklenburg war, lebte im 19. Jahrhundert, wo der Name das erste Mal auftaucht, nicht mehr.
Vom Abfluss des Schweriner Sees zwischen Bad Kleinen und Hohen Viecheln führt ein Wanderweg bis nach Wismar, wo das Gewässer in die Ostsee mündet. Manche Strecken geht man direkt am Ufer entlang.