Plattdeutscher Nachmittag: Olaf Both stellt die Malerin Luise Lange-Kassow vor
Der Plattdeutsche Nachmittag findet in diesem Jahr an einem Freitag statt. Am 27. September wird ab 14.30 Uhr echte ‚Plattdeutsche Kultur‘ geboten, denn es geht um die Malerin Luise Lange-Kassow. Sie wuchs in Cordshagen (bis 1887) und Schwerin (ab 1887) auf und stammte in bäuerlichen Verhältnissen. Ihr Vater Ludwig Kassow war ein wohlhabender Bauer, der den Hof aber bewirtschaften ließ und nach Schwerin zog. Hier bekam Luise Kassow Mal- und Zeichenunterricht. Später studierte sie in Berlin u.a. bei Lovis Corinth.
1909 heiratete Luise Herrn Georg Lange und zog nach Posen. Bis 1915 wurden vier Kinder geboren, und ihnen galt die ganze Aufmerksamkeit, so dass kaum Bilder entstanden. Die Familie wohnte ab 1919 in Hamburg, wo sie ab etwa 1930 wieder künstlerisch und volkskundlich aktiv wurde. Sie malte und schrieb auch Texte, teils in Plattdeutsch und führte auch einen Briefwechsel mit Richard Wossidlo, dem Volkskundler Mecklenburgs.
In ihren Bildern beschreibt sie Mecklenburger Landschaften. Eins der bekanntesten Bilder zeigt ein Mädchen mit einer Tracht ihrer Heimat. Lange-Kassow selbst trug ebenfalls häufig eine Tracht. Sie litt unter der Trennung Deutschlands, die sie von ihrer Heimat abschnitt. Im Jahr 1968 – 90-jährig – starb sie auf der anderen Seite der ‚Hecke‘, wie sie die innerdeutsche Grenze nannte.
Der Historiker Olaf Both beschäftigte sich intensiv mit Luise Lange-Kassow und kuratierte eine Ausstellung ihrer Bilder, die Anfang des Jahres 2024 in der ‚Stiftung Mecklenburg‘ in Schwerin zu sehen war. Jeder im Landkreis weiß, dass er ein Plattdeutscher ist, der sich sehr für diese Sprache einsetzt.
Wir freuen uns auf einen schönen Nachmittag mit viel Platt sowie Kaffee und Kuchen und Ihren Besuch!
Der Eintritt kostet 10,-€ inkl. Kaffee, Kuchen und kalten Getränken.
Das Bild stammt von der Stiftung Mecklenburg.