Der Bügeleisenuntersatz ist ein Fundstück von einer Schuttkuhle. Von den Nachkommen wahrscheinlich achtlos weggeworfen, hatte er doch für den Schöpfer und der damit Beschenkten einen hohen ideellen Wert. Es war nämlich ein Brauch unter der Jugend in Mecklenburg, dass die jungen Männer einen Backstein für ihre Verehrte bearbeiteten. In unserem Fall wurde der Stein in etwa in die Form eines Bügeleisens gebracht und mit kunstvollen Verzierungen versehen. Dies geschah durch Einritzungen und Abschleifungen, so dass runde geometrische Formen entstanden. Eine enorme Fleißarbeit, die mit viel Liebe ausgeführt wurde.

Am Ende wurde das Kunststück der Auserwählten übergeben, vielleicht sogar im Rahmen des ‚Antrages‘. So war die Herstellung ein echter Liebesbeweis, an den die junge – und später auch ältere – Dame oft während der Alltagsarbeit erinnert wurde.