16. Kirche und Dorf
Konfirmation contra Jugendweihe
Schon im ‚Dritten Reich‘ hatte sich in der Politik ein System durchgesetzt dessen Ideologie dem der Kirche widersprach. Das war auch in der kommunistischen DDR so. Während die NSDAP Kinder- und Jugendorganisationen wie die „Pimpfe“ und die ‚HJ‘ einführte, die insbesondere am Sonntagvormittag, der klassischen Gottesdienstzeit, Dienst hatten, gab es in der DDR auch viele Angebote für den Nachwuchs. Es sollte der Kirche der Nachwuchs abgeworben werden. So wurde auch eine Alternative zu Konfirmation oder der ‚Einsegnung‘ (evangelisch) bzw. der Kommunion (Katholisch) angeboten. Die ‚Jugendweihe‘, bei der die jungen Leute ein Gelöbnis auf die Partei ablegten, wurde ab Mitte der 1950er Jahre immer mehr statt der christlichen Feiern angenommen. Allerdings waren Konfirmation und Kommunion auch mit Nachteilen für die ‚Absolventen‘ verbunden. So durften Konfirmierte oft nicht Abitur machen oder nicht den Wunschberuf ergreifen.
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